Unsere handwerklich begabten Mitglieder




Das Drechseln im frühen Mittelalter / die Wippdrehbank (Guido der Drechsler)


Drechseln ist seit über 3500 Jahren bekannt. Bereits 1500 v. Chr. benutzen die Ägypter einfache Drechselbänke oder Schnurbohrer. Als die germanischen Stämme im 3. und 4. Jh. n. Chr. zur Landnahme in Süddeutschland und in Gallien schritten, übernehmen sie nicht nur manchen Fortschritt der antiken Welt, sondern brachten ihr eigenes handwerkliches Können mit, darunter auch die Kunst des Drechselns, die ihnen ein halbes Jahrtausend zuvor von den Kelten her vermittelt worden war.

Im 13. Jh. wird die Wippdrehbank populär. Diese Drehbank hat ebenfalls Schnurantrieb. Doch ist hier das eine Ende der Schnur an einem Pedal befestigt, das andere Ende an einer elastischen Stange meist aus Hasel an Bank oder der Decke, die den Gegenzug besorgt, wenn der Fuß des Drechslers das Pedal loslässt. Damit hat der Drechsler beide Hände zum Arbeiten frei.




Pfeil und Bogen (Claudia die Pfeilmacherin)


Der Älteste Bogen und die dazugehörigen Pfeile wurden auf 10.000 v. Chr., also der Voreiszeit datiert. Seit jeher Jagen und Kämpfen die Menschen mit dieser Waffe.
Immer schnellere, stabilere und vor allem weitreichendere Bögen und Pfeile wurden entwickelt. Der Pfeilbau hatte ca. 354 n. Ch., also im frühen Mittelalter, seinen absoluten Höhepunkt, als Völkerwanderungen stattfanden. So wurden gerade die Befiederung und die Pfeilspitzen immer weiter entwickelt und immer weniger für die Jagd, als für den Kampf benutzt.




Brettchenweben (Sina die Bortenmacherin und Chef-Lagerköchin)


Wohl die älteste, gefundene Brettchenweberei war der Ramsesgürtel, der auf die Zeit 1200 v. Chr. datiert wird. Es gibt auch Funde aus dem 2. Jahrhundert Skandinaviens.
Die Borten waren gerade zur Zierde und Huldigung der Götter durch heidnische Symbole wie z.B. den Thorshammer beliebt. Sie zeigten oftmals den Reichtum und Rang des Kriegers, Jarls oder Königs.
Auch Bauern verzierten ihre Gewänder mit einfachen Borten aus Leinen oder Schafswolle, wohin gegen Höherrangige gerne auch Goldfäden mit eingewoben hatten.




Die Kräuterfrau im Mittelalter (Clicke die Kräuterfrau)


Es gab immer, seit Tausenden von Jahren, wichtige Frauen in der Medizin. Die Kräuterfrauen und Hebammen taten seit jeher ihren Dienst. Sie durften jedoch keine Männer behandeln.
Die Hebammen hatten selbstverständlich ein besseres Wissen über den Körper der Frauen als die meisten Männer. Sie nahmen sogar komplizierte Geburtsoperationen (Kaiserschnitte) vor. Natürlich nur im äußersten Notfall, denn sie verliefen meist tödlich für die Mutter, Blutverlust und Wundfieber waren kaum zu behandeln.
Die Kräuterfrau erhielt ihr Wissen durch die Überlieferung innerhalb der Familie. Kenntnisse wurden von der Mutter an die Tochter weitergegeben. Sie wussten ganz viel über Pflanzen und ihre Heilwirkung.
So entstanden im Laufe der Zeit Familienrezepte und -geheimnisse, die den entsprechenden Personen bald den Ruf einbrachten, Magie einzusetzen oder gar mit finsteren Mächten im Bunde zu sein. Oft wurden sie als Hexen bezeichnet und verfolgt.